Peter Jung und seine Sylvester Band sangen die alte Rudi Carrell Klage zum richtigen Sommer angesichts der herrschenden Temperaturen eher verschämt, aber der Song durfte in ihrem musikalischen Rückblick doch nicht fehlen. Und gegen die Sonne hatte man sich in kluger Vorbereitung gewappnet, indem man den Schatten der Bäume nutzte und zusätzlich Schirme und Zeltdächer so geschickt verband, dass jeder den nötigen Sonnenschutz fand. Wie eh und je hatte man wieder die Straße gesperrt und nutzte so die volle Breite zwischen den Häusern zum traditionellen Straßenfest.
Tradition wieder aufgenommen
Heimleiter Marco Greßler war froh und stolz, dass man die Tradition des Sommerfestes wieder aufnehmen konnte, machte aber auch klar, dass man nicht sämtliche Corona-Schutz-Regeln über Bord geworfen hatte. Vom Caritasverband überbrachte Vorstand Detlev Becker die Grüße, und er nutzte die Gelegenheit, die Corona bislang verhindert hatte. Er konnte zwei verdiente Mitarbeitende mit der Ehrennadel des Caritasverbandes auszeichnen für ihr unermüdliches Engagement gerade hier im St Elisabeth Haus. Silvia Weilke und Vinzenz Bäumer, der sogar die goldene Nadel verliehen bekam, sind seit den Anfängen des Hauses dabei und sind nahe am Status "Unentbehrlich".
25 Jahre St. Elisabeth Haus
Eine ihrer Aufgaben, die sie von Anfang an übernommen hatte, war für Silvia die Organisation und Moderation des Sommerfestes. Diesmal stand ein Rückblick an: Was ist alles passiert in Riesenbeck und der Welt während der ersten 25 Jahre des "neuen" Altenheims an der Hospitalstrasse? 1996 erblickte Klonschaf Dolly das wahrscheinlich künstliche Licht der Welt. 1997 stirbt Lady Di und Schalke wird UEFA Cup Sieger. Zu dieser Meldung intoniert Peter Junk gleich mal das Steigerlied, Schalkes Hymne. Peter Jung und seine Band treffen für dieses Fest immer wieder den richtigen Ton, das gewünschte Lied. Ob "Tulpen aus Amsterdam", "Zwei kleine Italiener", "Eine Reise ins Glück" oder "Über den Wolken" - stets sang man mit, wippte der Fuss und es gab am Nachmittag schon Anlass zum Schunkeln. Bei "Lebt denn der altes Holzmichel noch" kam noch mehr Bewegung in die Sache und "La Ola" klappte perfekt, als Silvia an die WM erinnerte.
Luftballons tragen Wünsche in die Höhe
Die Mitarbeiter versorgten alle Feiernden mit Getränken und den beliebten Eisbechern. In dieser guten Stimmung ließen sich viele Besucher gerne animieren, ihre Stimmung oder ihre Wünsche aufzuschreiben. Diese Statements wurden dann mit vielen Luftballonen in die Welt getragen. Etwa zur Halbzeit wechselte die Musik. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr übernahm unter der Leitung von Claudia Achtermann, die betonte, dass es für die Kapelle eine Ehre und Freude sei, zu diesem Fest dazu zu gehören. Auch die Feuerwehr traf die richtige Musikauswahl. Marsch Polka und Walzer wechselten sich ab mit einem gelungenen Medley und einem Wanderlieder Potpourri. Inzwischen hatte die Bratwurst schon zum Grill gefunden und leckere Salate lockten. Das Abendessen fand jetzt draußen statt, in angenehmer Atmosphäre und mit vielen guten Gesprächen, denn neben den Bewohnern feierten auch viele Angehörige mit. Auch der Bürgermeister hatte sich unter die Feiernden gemischt und die Verbundenheit mit dem Haus zum Ausdruck gebracht. Eine Bewohnerin fasst zusammen: "Das Sommerfest ist ein ganz wichtiger Termin in meinem Kalender, denn es gibt sonst kaum noch Feste, an denen ich so unkompliziert teilnehmen kann". Emotional traf die Kapelle noch einmal ins Schwarze, als sie sozusagen zum Abschied den Steigermarsch intonierte.