Als am 6. September in Riesenbeck erneut eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft werden musste, waren auch Einrichtungen des Caritasverbandes Tecklenburger Land betroffen. Bewohner und Mitarbeiter des St. Elisabeth Hauses und des Betreuten Wohnens mussten von der Hospitalstraße in die Grüne Halle umziehen, die Tagespflege blieb drei Tage geschlossen. Gesamtheimleiter Manuel Künnemann sowie Marco Greßler, Haus- und Pflegedienstleiter des St. Elisabeth Hauses, zogen ein positives Fazit. „Ich bin stolz auf das gesamte Team, das die nicht einfache Situation hervorragend gemeistert hat“, so Künnemann. „Die Erfahrungen aus der Evakuierung des vergangenen Jahres waren hilfreich, doch die Rahmenbedingungen waren neu und stellten die Teams der Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft vor große Herausforderungen“, ergänzte Greßler.
Die Grüne Halle war bestens für den Empfang der 89 Bewohner vorbereitet, auch die Transporte verliefen reibungslos. „Wir haben mit eigener Kraft ein kleines Altenheim eingerichtet“, so Künnemann. Alles ging Hand in Hand, anstehende Aufgaben wurden verteilt und sofort erledigt. Unterstützung leisteten das DRK und die Stadt Hörstel. Bürgermeister David Ostholthoff und Ordnungsamtsleiter Christian Ungruh informierten sich mehrfach persönlich über den Verlauf. Die Bewohner hatten eine Tasche mitbekommen. Darin waren notwendige Dinge wie Wechselkleidung - falls eine Übernachtung notwendig gewesen wäre - Medikamente und Hilfsmittel bis hin zum Sauerstoffgerät verstaut. Sie bekamen zur Identifikation außerdem eine “Patienten-Anhängetasche“ mit persönlichen Angaben, Diagnosen und Hinweisen zur Medikamentengabe ausgehändigt. Begleitpersonen kümmerten sich um Transport und Versorgung.
Verbundmöglichkeiten der Caritas Altenhilfe konnten genutzt werden. Einige der älteren Menschen wurden im Haus Waldfrieden in Ibbenbüren versorgt. Unterschiedliche Transportmöglichkeiten waren organisiert, dabei erhielt die Caritas Hilfe von DRK und Stadt Hörstel. Kurze Wege der Abstimmung und eine kollegiale Zusammenarbeit kennzeichneten den Ablauf. „Das in der Theorie geplante Konzept wurde perfekt umgesetzt“, betonten Künnemann und Greßler, die viele Eventualitäten im Auge behalten mussten und dabei auf ein verlässliches Team bauen konnten. Die etwa 30 Mitarbeiter schauten bei dem Einsatz nicht auf die Zeit und strahlten stets Ruhe aus. Das war wichtig, denn für die Bewohner war es aufregend. Sie haben die Organisation jedoch sehr gelobt. Um 21.45 Uhr waren alle wohlbehalten zurück. Niemandem war etwas passiert, zeigten sich die Verantwortlichen erleichtert.