IBBENBÜREN. Der Anfang ist gemacht. Zwei Mal schon sind Mädchen und Jungen des Familienzentrums Kindergarten „Pusteblume“ mit den Senioren des Caritas-Altenwohnhauses in Ibbenbüren auf Tuchfühlung gegangen. Damit füllen die Kinder und Senioren die Kooperation zwischen dem Altenwohnhaus und der „Pusteblume“ mit Leben. Die Zusammenarbeit beider Einrichtungen bedeutet vor allem eine Begegnung von Generationen und Kulturen.
„Es gab schon früher eine Zusammenarbeit zwischen beiden Häusern. Im Herbst haben wir das Ganze noch einmal neu angeschoben“, sagt Birgit Ludwig, Ergotherapeutin im Caritas-Altenwohnhaus. So haben Kinder aus der „Pusteblume“ in der Weihnachtszeit das Friedenslicht aus der Christuskirche zu den alten Menschen gebracht. Vor Ostern kamen Jung und Alt zusammen, um gemeinsam Palmstöcke zu basteln. Für die Kinder der „Pusteblume“, die aus vielen verschiedenen Nationen und Kulturen stammen, war das eine neue Erfahrung.
„Von den Besuchen waren die Kinder sehr beeindruckt“, sagt Sandra Niehüser, die sich in dem Familienzentrum unter Trägerschaft des Begegnungszentrums für Ausländer und Deutsche schwerpunktmäßig um die Sprachförderung der Kinder kümmert. „Als wir das Friedenslicht gebracht haben, haben die Senioren mit uns im Stuhlkreis gesessen und gesungen. Die Kinder hat sehr beeindruckt, dass auch alte Menschen im Stuhlkreis sitzen“, sagt Sandra Niehüser mit einem Lächeln.
Worum es bei der Kooperation zwischen Generationen geht? „Um das soziale Miteinander“, erklärt Julian Baar, Leiter des Familienzentrums Kindergarten „Pusteblume“. „Viele unserer Kinder kennen kaum alte Menschen. Die eigenen Eltern und Großeltern sind noch jung. Weil viele unserer Kinder einen Migrationshintergrund haben, leben ältere Verwandte oftmals im Ausland.“ Berührungsängste gegenüber alten und hilfsbedürftigen Menschen haben die Kinder nicht. „ Wir waren erstaunt, wie sozial sich die Kinder verhalten und wie hilfsbereit sie sind“, sagt Sandra Niehüser.
Umgekehrt lieben die Senioren des Altenwohnhauses unter Trägerschaft der Caritas-Altenhilfe Tecklenburger Land Besuche von Kindern im Haus. „Viele Menschen im Altenwohnhaus genießen die Anwesenheit von Kindern. Sie sind eine Bereicherung für jede Gesellschaft“, sagt Jörg Lammerskitten, Leiter des Sozialen Dienstes im Altenwohnhaus.
Nach Möglichkeit organisieren die Caritas-Mitarbeiter Veranstaltungen mit den Kindern im Foyer. „Dann schauen auch viele Bewohner, die nicht aktiv teilnehmen, einfach zu“, sagt Birgit Ludwig. Sobald die Kinderstimmen im Haus erklingen, kommen die Frauen und Männer aus ihren Zimmern und schauen, was die Kinder treiben. „Für unsere Bewohner sind die Begegnungen mit den Kindern sehr nachhaltig. Noch Tage später erzählen sie davon“, so die Ergotherapeutin.
In den kommenden Wochen sind weitere Besuche zwischen beiden Einrichtungen geplant. So soll es im Juni gemeinsame Sommerspiele mit Sing- und Bewegungsangebote geben. Außerdem ist ein Besuch von Senioren in der Kindertagesstätte vorgesehen. Jörg Lammerskitten: „Wir würden uns auch über spontane Besuche von Kindergruppen hier im Haus freuen.“