Heimische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch, aber auch Erdbeeren, Gurken und Tomaten wachsen demnächst im Garten des St. Elisabeth Hauses in Hörstel-Riesenbeck. Hinzu kommen Currykraut, Rosmarin und Thymian aus dem Süden Europas. Ein fahrbares Hochbeet macht es erstmals möglich. Es ist mit fruchtbarer Erde gefüllt, pflegeleicht und kann dank der Rollen sogar auf die Terrasse oder ins Haus geschoben werden. An dem Rankgerüst auf der Rückseite klettern Gurken und Kapuzinerkresse nach oben. Sie werden bald einen grünen Vorhang bilden, der die Augen von Bewohnern und Gästen erfreut.
Dahinter stecke der Gedanke, dass fast alle Bewohner früher einen eigenen Garten hatten und sich mit der Bewirtschaftung auskennen, erklären Haus- und Pflegedienstleiter Marco Greßler und Ergotherapeutin Silvia Weilke, die das Projekt betreut. Eigenhändiges Gärtnern stärke das Selbstbewusstsein der älteren Menschen und wecke Erinnerungen an frühere Zeiten, stellte Eva Kongsbak aus Tecklenburg fest.
Unter ihrer fachkundigen Anleitung haben Anfang Mai einige Bewohner begonnen, erste Pflänzchen in die Erde zu bringen. Die Kräuterexpertin hat schon öfters im St. Elisabeth Haus Getränke mit Zitronenmelisse oder Kräuterfrischkäse angeboten. Seit etwa fünf Jahren kommt sie mehrmals im Monat, um das Team zu beraten. Zu besonderen Anlässen hilft sie beim Kochen von Erdbeermarmelade, beim Füllen von Kräutersäckchen und der Herstellung von Ringelblumensalbe. Wenn die Pflanzen richtig angewachsen sind, darf jeder davon kosten und sich ein paar Stängel für das Abendbrot abschneiden. „Naschen Sie ruhig, das Beet ist für alle da“, betonte Silvia Weilke.
Im Sommer zur besten Erntezeit wird ein Stammtisch mit Kräuterbowle und anderen Leckereien für besonderen Genuss sorgen. Bis dahin wird das Hochbeet von emsigen Frauen und Männern gehegt und gepflegt. Kleine Schaufeln, Hacken und Gießkannen hatte Silvia Weilke zu Beginn verteilt. Auf ihre Frage nach früheren Gartenerfahrungen schwirrten die Namen verschiedenster Sorten von Gewürz- und Heilkräutern, Gemüse und Obst durch den Raum. „Wir haben alles gegessen, was auf den Tisch kam“, sagte eine Teilnehmerin der fleißigen Kleingärtner-Runde.