RIESENBECK. Ein Besuch im St. Elisabeth Haus in Riesenbeck wird schon bald zu einem Spaziergang durch die Vergangenheit. Dafür sorgt eine ungewöhnliche Zusammenarbeit der Einrichtung der Caritas-Altenhilfe Tecklenburger Land mit dem Heimatverein Riesenbeck. Siegfried Redmer und August Lindenschmidt von der Film- und Fotogruppe des Vereins haben 138 alte Aufnahmen von Riesenbeck und Umgebung aufbereitet. Nun werden aus den Fotografien mit Hilfe von Plattendirektdruck großformatige Schwarz-Weiß Bilder. Sie zieren schon bald die Wände im St. Elisabeth Haus, im Betreuten Wohnen und in der Tagespflege Riesenbeck.
„Die Bilder zeigen drei Bereiche: den Kanal, den Berg und das Dorf“, erklärt August Lindenschmidt. Neben Gebäuden, Fahrzeugen, Schiffen und mehr gibt es auch viele bekannte und unbekannte Gesichter auf den Fotos zu entdecken. Die Idee, statt irgendwelcher Bilder riesige Fotos aus dem Ort aufzuhängen, entwickelte sich aus einer einfachen Anfrage. Kornelia Steinigeweg suchte für das Betreute Wohnen an der Hospitalstraße Aufnahmen aus den 1950er-Jahren. „Daraus ist die Idee entstanden, die drei Caritas-Einrichtungen mit Fotos auszustatten“, sagt August Lindenschmidt. Die fertigen Fotodrucke sind zwischen 0,45 Mal 0,90 Meter und 3,40 Mal 0,90 Meter groß.
Von der Idee bis zur Umsetzung brauchte es nicht lange. „Wir haben den Heimbeirat, Bewohner, Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte unseres Hauses von Anfang an in die Entscheidung einbezogen“, sagt Haus- und Pflegedienstleiter Marco Greßler. Er ist begeistert von der neuen Gestaltung der Wände. „Die Bilder haben für viele Bewohner einen hohen Wiedererkennungswert. Wir sind uns sicher, dass Bewohner, Mitarbeiter und Gäste bestimmt gern vor den Fotos stehen bleiben und sich austauschen.“
Für die Ausführung benötigten Siegfried Redmer und August Lindenschmidt einen langen Atem. „Das ist das größte Projekt, das wir je gemacht haben“, sagt Siegfried Redmer. Die beiden Fotoliebhaber wählten die Motive aus, scannten unzählige Schwarz-Weiß-Fotografien und holten sich professionelle Unterstützung. „Das Medienhaus Context hat uns ganz toll unterstützt und bei der technischen Umsetzung sehr geholfen“, loben die beiden Heimatfreunde. „Das Projekt war nur durchführbar, weil alle Akteure auf Profit verzichtet haben“, so Siegfried Redmer. So blieb die Anschaffung der großformatigen Drucke für die Caritas-Altenhilfe auch finanziell in einem vertretbaren Rahmen.
Nach und nach werden nun alle Bilder gedruckt. Auf den Hausmeister des St. Elisabeth Hauses kommt eine Menge Arbeit zu. Sämtliche Bilder werden mit einem Klettsystem ausgestattet und so befestigt, dass sie dauerhaft im Haus verbleiben, aber durchaus auch einmal getauscht werden können. Marco Greßler ist den beiden Akteuren des Heimatvereins sehr dankbar für deren Einsatz. „Ohne dieses Engagement wäre ein solches Projekt nie möglich gewesen.“