TECKLENBURGER LAND. Zwischen den Jahren möchte Mechthild Burbrink noch einmal durchatmen. Denn ab Januar ist die gebürtige Mettingerin im Prüfungsstress. Bis März absolviert sie die Abschlussprüfung zur staatlich examinierten Altenpflegerin. Und das als gestandene Mutter zweier erwachsener Kinder. „Es ist schon toll, dass ich hier auch mit 50 Jahren noch eine Ausbildung machen kann“, freut sich Mechthild Burbrink über die Chance, die ihr das Caritas-Altenwohnhaus in Ibbenbüren bietet. Für Maik Feldmann nichts Ungewöhnliches. „In der Pflege ist der Berufseinstieg auch in einer späteren Lebensphase möglich“, sagt der Pflegedienstleiter der Einrichtung unter dem Dach der Caritas-Altenhilfe Tecklenburger Land.
Regelmäßig schließt die Caritas-Altenhilfe Ausbildungsverträge mit Mitarbeitern in einer späteren Lebensphase ab. „Auf die Mischung kommt es an: Wir haben junge Auszubildende, aber eben auch gestandene Menschen mit Lebenserfahrung“, so Maik Feldmann. So biete die Arbeit in der Pflege zum Beispiel nach der Familienphase eine echte Perspektive. „Es ist ein Beruf mit Zukunft, er bietet Sicherheit, man kann sich die Jobs aussuchen und man kann davon auch wirtschaftlich leben“, betont der Pflegedienstleiter.
Diesen Aspekt schätzen auch Mechthild Burbrink und Sarah Wallenhorst aus Laggenbeck, die nach der Familienpause die Ausbildung zur Altenpflegerin aufgenommen hat. Beide waren früher im Einzelhandel tätig. „In der Altenpflege verdiene ich natürlich am Ende mehr“, sagt Sarah Wallenhorst.
Und noch etwas verbindet die beiden Auszubildenden. Sie haben sich langsam an die Ausbildung zur examinierten Fachkraft herangetastet. Mechthild Burbrink begann vor 16 Jahren als Wochenendaushilfe, qualifizierte sich später zur Pflegeassistentin und ließ sich von ihren Vorgesetzten überzeugen, dass sie das Zeug zur examinierten Fachkraft hat. „Ich habe erst ein Praktikum gemacht und später als Pflegehilfskraft gearbeitet“, schaut Sarah Wallenhorst zurück. Sie absolvierte die Ausbildung zur Altenpflegehelferin und startete anschließend direkt ins zweite Ausbildungsjahr zur Altenpflegerin.
Was sie an ihrem Beruf schätzt? „Alles“, sagt Sarah Wallenhorst. „Man bekommt so viel zurück von den einzelnen Bewohnern. Manchmal ist es stressig, aber ich gehe hier immer mit einem guten Gefühl heraus.“ Das Klischee, dass sich der Beruf allein auf körperliche Pflege konzentriert, lässt Maik Feldmann nicht gelten. Er ist überzeugt: „Als Altenpfleger hat man mehrere Berufe: Pflegefachkraft, medizinischer Fachangestellter, Seelsorger für Bewohner und ein Stück Psychiater für Angehörige. Natürlich sind wir auch Reinigungskräfte und Hauswirtschafter, manchmal sind wir Radio- und Fernsehtechniker - und ganz oft Gesellschafter.“